„Yes, she can“ auch!

Über die letzten Wochen habe ich immer mal wieder blinde Berühmtheiten vorgestellt – so zum Beispiel Thomas Pryor Gore, Stevie Wonder oder Evgen Bavcar. All diese Menschen habe ich auch in meinem Buch „Yes, we can auch!“ vorgestellt. Auszugsweise kann man sich das Buch auch hier anhören und anschauen. Sie alle haben gezeigt, dass es nicht zwingend notwendig ist, als Mensch mit einer Behinderung unter seinen eigentlichen Möglichkeiten zu bleiben.

Es fällt allerdings auf – und hierfür entschuldige ich mich – dass ich nur Männer ausgewählt habe. Natürlich gibt es auch behinderte Frauen, die auf unterschiedlichsten Gebieten viel geleistet haben.

So zum Beispiel die taub-blinde Helen Keller. Diese Dame verdient wirklich meinen allergrößten Respekt! Wenn man sich einmal vorstellt, nichts mehr hören und nichts mehr sehen zu können, wird zumindest mir angst und bange.

Hellen Keller holding doll with Anne Sullivan 1888;
Quelle: wikipedia, 1888, Source: NWI.com Multimedia. „AP Photo/Courtesy of the Thaxter P. Spencer Collection, R. Stanton Avery Special Collections, New England Historic Genealogical Society-Boston

Helen Keller verlor ihr Hör- und Sehvermögen im frühen Kindesalter wegen einer Gehirnhautentzündung. Aber sie hatte in ihrem späteren Leben sogar noch den Mumm, Bücher zu schreiben und beratend tätig zu sein.

Ihre Blindenlehrerin Anne Sullivan entwickelte gemeinsam mit ihr das Fingeralphabet für Gehörlose. Wenn Keller einen Gegenstand berührte, erklärte Sullivan diesen Begriff durch das Berühren/Buchstabieren auf der Handfläche. So entstand bald eine Verbindung zwischen den Berührungen und einzelnen Buchstaben bei Helen. Später wurde auch sie – ähnlich wie Thomas Pryor Gore  –  politisch aktiv – nämlich in der sozialistischen Partei Amerikas.

Natürlich hat sie – wie die anderen hier vorgestellten Personen auch –  das Glück gehabt, zur richtigen Zeit an die richtigen Leute gekommen zu sein. Aber soviel Glück braucht es vielleicht bald nicht mehr, nämlich genau dann, wenn wir alle begreifen, dass eigentlich nichts unmöglich ist und wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten um andere Menschen bemühen und ihnen in einigen Situationen hilfreich zur Verfügung stehen. So hilft man diesen Menschen, nicht unter ihren Möglichkeiten zu bleiben.

Packen wir es an! Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!