Wie selbstbestimmt dürfen behinderte Menschen sein?

Ich hatte bereits an anderer Stelle über das Thema „Sex mit Behinderung“ geschrieben. In diesem Blogbeitrag geht es noch ein ganzes Stück weiter.

Spiegel.de vom 20.05.15, Rezension Dora - oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern

Spiegel.de vom 20.05.15, Rezension Dora – oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern

 

Während man sich bisher häufig nur Sexualassistenten vorstellt, die mit Menschen, die schwerwiegende Behinderungen haben, sexuell aktiv sind, erzählt der Film „Dora – oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ von einer sehr viel alltäglicheren Beziehung:

Die Mutter von der geistig stark behinderten Dora setzt deren Medikamente ab und ermöglicht ihrer Tochter somit ein erstes Lustempfinden. Daraufhin lernt sie einen recht unangenehmen Typen kennen, der mit ihr auf der Bahnhofstoilette Sex hat – oder sie ausnutzt/vergewaltigt – wer will das beurteilen? Wie mündig ist Dora wirklich? Diese Frage spitzt sich zu, als Dora von ihrem Lover schwanger wird.

Ich habe bisher nur Ausschnitte aus diesem Film gesehen, werde ihn mir aber baldmöglichst ganz anschauen. Es geht um die basale Frage, was ich bestimmten Menschen zutrauen kann. Damit geht dieser Film noch weit über das Thema „Behinderung“ hinaus. Diese Fragestellung kann auf die ganze Gesellschaft und ihrer Beziehung zur Politik weitergesponnen werden. Wie mündig ist Dora und wie mündig sind wir? Diese Frage lässt sich in all ihrer Vielschichtigkeit nicht im Rahmen dieses Blogs beantworten. Ein Denkanstoß soll mit diesem Text aber gegeben sein!

Wie die fleißigen Leser meines Blogs wissen, traue ich den Menschen selbst immer eine Menge zu. Liebe Mitmenschen, verlasst euch nicht nur auf die Regierung, denn es sind auch nur Menschen, die uns regieren!

Ihr Dr. Carsten Dethlefs

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