Am 19. Februar 2019 versammelten sich neun Kursteilnehmer im Westküstenklinikum Brunsbüttel, um beim Seminar „Ohne Sinn und mit Verstand“ die Lebenswelt von Menschen mit Sinneseinschränkungen kennenzulernen. Unter der Leitung des promovierten Ökonomen Dr. Carsten Dethlefs, der vom Leiter des Bildungszentrums Dr. Henrik Herrmann engagiert wurde, lernten die Teilnehmer, was Behinderung und Barrierefreiheit bedeuten.
Seminar im WKK-Brunsbüttel: simulierte Behinderung, Foto: Susanne Junge
„Barrierefreiheit ist für unterschiedliche Gruppen wichtig“, so Dethlefs.
Sowohl Patienten, Besucher aber auch Mitarbeiter können eine Behinderung haben und seien so auf eine barrierearme Umgebung angewiesen. Wichtig war dem Seminarleiter zu betonen, dass Barrierefreiheit nicht nur Kosten verursacht, sondern ein Argument für Kunden (Patienten) sein kann, gerade dieses und kein anderes Krankenhaus aufzusuchen. So könne ein Unternehmen sogar Geld einspielen .
Mit Hilfe von Augenbinden und Rollstühlen entführte der selbst erblindete Dozent die Teilnehmer in eine ganz neue Welt. Um Unfälle zu vermeiden, wurden die Teilnehmer in Zweier-Gruppen eingeteilt, in denen jeweils immer nur ein Partner mit einer simulierten Einschränkung belegt wurde. Selbst beim gemeinsamen Mittagessen bat Dethlefs die Teilnehmer aus der Pflege und dem ärztlichen Dienst, die Augenbinden zu tragen.
Seminar im WKK-Brunsbüttel: Essen mit Augenbinde, Foto: Susanne Junge
Die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit und somit die drei Hauptmerkmale der Barrierefreiheit seien gerade im Gesundheitswesen unverzichtbar, waren sich am Ende die Kursteilnehmer einig. Natürlich ist der Weg zur barrierefreien Klinik weit und die Maßnahmen nicht sofort umsetzbar. Mit diesem Seminar konnte aber der erste Schritt gegangen werden.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gern direkt an Dr. Dethlefs unter: 0481/82 86 96 08 oder an Dr. Henrik Herrmann als Leiter des Bildungszentrums.