Farbenhören und Tönesehen
Das subjektive Erleben der Welt ist besonders schwer zu erforschen und zu beschreiben, wenn es um sinnliche Wahrnehmungen geht, die nur einigen wenigen Menschen zugänglich sind. Unter solch simultane Wahrnehmungen fällt das sog. Farbenhören oder Tönesehen. Mit der Weiterentwicklung der neurobiologischen Forschung gibt es mittlerweile bereits einige Ansätze, die solche Phänomene, wie sie beispielsweise von dem Komponisten Alexander Skrjabin und dem Maler Wassily Kandinsky berichtet werden, erklären.
Diese Personen sind Synästhetiker.
Als Synästhetiker werden Personen bezeichnet, die bei sich selber Wahrnehmungsqualitäten entdecken, an denen meist zwei Sinnesmodalitäten beteiligt sind, für die es aber keinen entsprechenden physikalischen Stimulus gibt. So ist es beispielsweise einigen blinden Menschen gegeben, durch akustische Signale Farben zu empfinden (vgl. Behne: „Synästhesie: die Verknüpfung der Sinne“ in: „Handbuch der Musikpsychologie“ 2007). Auch – aber nicht nur – hierdurch wird die Welt für blinde Menschen bunt.