Das britische Parlament hat unlängst einem Gesetz zugestimmt, wonach ein Baby sogar drei Eltern haben darf. Wenn die Mitochondrien eines Embryos defekt sind, hat dieses in der Regel ein schwächeres Herz, schwächere Nieren etc. zur Folge. Dieses könnte man jetzt umgehen. Die fehlerhafte Erbsubstanz kann nämlich auch durch Mitochondrien, die von einer dritten Person stammen, ersetzt werden und dem Kind somit unnötige Leiden ersparen (Lesen Sie dazu den Artikel, der hier auf tagesschau.de erschien).
Großbritannien war – und das darf man nicht verkennen – auch das erste Land, in dem Kinder aus der Retorte gezeugt wurden.
Ich denke, dass man vor dieser Entwicklung keine Angst haben muss. So lange die Maxime beachtet wird, menschliches Leben zu erschaffen, muss man einer solchen Zukunftstechnik Raum geben. Das Vertrauen der Eltern könnte sogar dahingehend gestärkt werden, dass Erbschäden nicht notwendigerweise kranke Nachkommen nach sich ziehen und eventuell ein Abbruch in Erwägung gezogen wird.
Natürlich könnten sich auf lange Sicht bereits geborene Menschen mit Behinderung diskriminiert fühlen. Aber die Gefahr schätze ich eher als gering ein.
Ihr Dr. Carsten Dethlefs