Wir erinnern uns vielleicht noch daran, als Anfang des Jahrtausends die Pisastudie – durchgeführt von der OSZe – den deutschen Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich ein schlechtes Zeugnis hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit ausstellte. Daraufhin wurden Reden geschwungen und Politiker schoben sich den schwarzen Peter gegenseitig zu.
Jetzt wurde eine ähnliche Studie für Erwachsene erarbeitet und Deutschland ist abermals in heller Aufregung. Doch sagen solche Statistiken wirklich, dass Deutschland unter seinen Möglichkeiten bleibt?
Zeigen die PISA-Studien wirklich, dass Deutschland unter seinen Möglichkeiten bleibt?
Die Lesekompetenz, eine richtige Rechtschreibung und die Kompetenz, mit einem Computer umzugehen, sind zweifelsohne heutzutage wichtige Dinge. Doch sagt eine solche Statistik wirklich, ob man nicht auch mit durchschnittlichen Fähigkeiten auf diesen Gebieten ein erfolgreicher Handwerker, Landwirt oder ähnliches sein kann?
Natürlich wird in diesem Zusammenhang gleich wieder die Herkunftskeule herausgeholt. Menschen, die bei dieser Studie schlecht abschneiden, kommen natürlich aus sozial schwachen Familien, was vielen Politikern in die Karten spielt. Sie können nämlich abermals der Illusion erliegen, dass, wenn sie mehr Geld in die Bildung stecken und/oder die Sozialpolitik ausweiten, sich auch die hier angemahnten Fähigkeiten verbessern. Dass es jedoch so einfach ist, glaube ich nicht. Sozial schwächere Familien, die aber eventuell mit ihrem Leben zufrieden sind, könnten sich von derlei Statistiken diskriminiert und sogar bevormundet fühlen.
Oder ist es so, dass der Staat dafür Verantwortung übernehmen sollte, dass seine Bürgerinnen und Bürger auch in der Breite überall spitze sind? Darf man in Deutschland also gar nicht mit einer vergleichsweise geringen Qualifikation zufrieden sein? Hierüber sagen Statistiken natürlich nichts aus.
Diese These möchte ich diese Woche diskutieren. Diskutieren Sie mit!