Wir erleben es in diesem Wahlkampf erneut, dass unsere Gesellschaft durch Angst auf der einen Seite und Neid auf der anderen zerrissen wird.
Mit aller Macht versuchen insbesondere AfD und Linkspartei Ungerechtigkeitsgefühle zu schüren und Horrorgeschichten zu erzählen. Dabei wäre – wie so oft – die Energie in konstruktiven Problemlösungen weitaus besser angelegt. Die Parteien der Mitte dürfen sich gleichwohl nicht beschweren, wenn sie zumindest den Anschein erwecken, dass sie sich angesichts großer Herausforderungen oftmals um Nebensächlichkeiten kümmern. Ich esse zumindest weiterhin mein Zigeunerschnitzel oder Kosakenzipfel und bin mir sicher, dass kaum jemand der vermeintlich Angesprochenen Anstoß daran nimmt. Schließlich zähle ich viele Menschen aus anderen Kulturkreisen zu meinen Freunden. Ich beschwere mich als Blinder auch nicht über so manche Vokabel.
Aber, wie gesagt, das sind Nebenkriegsschauplätze. Wichtig ist, dass wir uns von diesen Merkwürdigkeiten an den politischen Gestaden nicht von unserer weltoffenen und optimistischen Lebenshaltung abbringen lassen. Lösungsansätze liegen für die wichtigen Probleme zuhauf auf dem Tisch. Nach der Wahl sollten sie jetzt auch mal umgesetzt werden.
Darum heißt es jetzt „Richtung Freiheit geradeaus“, wie es bereits Santiano sang.
Die Union sollte aus Gründen der Demokratiepflege die große Koalition nicht fortsetzen müssen.
Dr. Carsten Dethlefs
Anklamer Straße 56a
25746 Heide