Als Mensch mit Behinderung ist man in der öffentlichen Meinung sofort als hilfsbedürftig abgestempelt. Dass es aber auch anders gehen kann, beweist Veronika Wolter. Sie ist – genau wie ich – Altstipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung. Sie ist seit ihrem 9. Lebensjahr stark in ihrer Hörfähigkeit eingeschränkt und dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – HNO-Ärztin geworden. Heute ist sie Oberärztin und Leitung des Hörzentrums (im Krankenhaus Martha Maria in München).
Technische Hilfen ermöglichen ihr die Kommunikation mit Patienten oder Kollegen. Wenn man sich einmal überlegt, wie stressig eine Operation für Ärzte sein kann und wie wichtig das gegenseitige Verstehen ist, ist ihre Leistung noch viel höher einzuschätzen.
Ich traf Veronika Wolter auf einem Seminar und muss sagen, dass sie großen Eindruck auf mich gemacht hat. Sie scheint keine Kommunikationseinschränkung zu haben und ist eine fröhliche und intelligente junge Frau. Sie ist für Menschen mit ihrer Einschränkung ein leuchtendes Beispiel, wie unkompliziert man mit Behinderung im Alltag umgehen kann.
Von Menschen mit dieser Ausstrahlung sollte es mehr geben!
Ihr Dr. Carsten Dethlefs