Wie blinde Menschen ein Iphone nutzen können, hatte ich vor kurzem schon einmal in meinem Blog „Wie Äpfel bei der Inklusion helfen“ berichtet.
Diese Technologie kann man nun weiterführen und sie nutzen, um sich in fremden Umgebungen zurechtzufinden: Die interaktive Plattform Periscope macht es möglich.
Die Macher von Periscope beschreiben ihre Arbeit wie folgt:
„Seit etwas mehr als einem Jahr sind wir von der Idee fasziniert, die Welt durch die Augen eines anderen Menschen zu entdecken. Was wäre, wenn Du durch die Augen eines Demonstranten in der Ukraine sehen könntest? Oder Du könntest den Sonnenaufgang aus einem Heißluftballon heraus in Kappadokien beobachten? Es mag vielleicht verrückt klingen, aber wir wollten etwas erschaffen, das Teleportation so nahe wie möglich kommt. Zwar gibt es viele Möglichkeiten, um Ereignisse und Orte zu entdecken, uns wurde aber klar, dass es keine bessere Möglichkeit gibt, einen Ort sofort zu erleben, als über Live-Video. Ein Bild kann mehr als tausend Worte sagen, aber Live-Videos können Dich an irgendeinen Ort versetzen und Dich herumführen.“
Wenn also ein blinder Mensch auf seinem Smartphone Periscope installiert, können andere Menschen sehen, wo er ist und was er macht. Gutmeinende Menschen – hier ist sicher Vorsicht vor falschen Ratschlägen geboten – können somit auch einem blinden Menschen erzählen, wie die Umgebung aussieht und wie er sich zurechtfinden kann. Man leiht sich halt die Augen von anderen Menschen…
Sicher ist das ein Wagnis. Aber diese Technologie der Livevideos macht hier einiges möglich. Ich werde es beizeiten mal versuchen und dann hier berichten.
Ihr Dr. Carsten Dethlefs